Samstag, 7. Januar 2017

Die beste Geschichte der Sechstklässler

Große Resonanz erhielten wir von den Sechstklässlern auf unser Preisausschreiben hin, aus fünf vorgegebenen Wörtern (pink, Esel, Weihnachtsmann, Zoo, Wassergraben) eine spannende und unterhaltsame Weihnachtsgeschichte zu schreiben. Die Gewinnergeschichte stammt von Imram Öztürk und Julian Kappes aus der 6d. Den Klassen- und DeutschlehrerInnen danken wir für die Unterstützung!

Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien wurde dann die Gewinnerklasse von uns überrascht: 

Die Gewinnergeschichte wurde noch einmal vorgelesen
Zur Belohnung gabs Schokonikoläuse



"Das scheinbar unmögliche Geschenk"


"Ich möchte aber ein pinkes Einhorn!", rief Mia ihrer Mutter zu, da sie sich gerade um die Existenz von Einhörnern stritten. "Es gibt aber keine Einhörner, es gibt zum Beispiel Pferde und Esel", antwortete die Mutter von der Küche des Einfamilienhauses. "Natürlich gibt es Einhörner, das werde ich dir beweisen! Ich schreibe dem Weihnachtsmann jetzt einen Brief!", schrie Mia aufgebracht und rannte in ihre Zimmer. Dort setzte sie sich an ihren Schreibtisch, holte ihr Schreibzeug und einen leeren Brief heraus und schrieb:

Lieber Weihnachtsmann,

ich heiße Mia und bin acht Jahre alt. Mein größter Wunsch wäre ein pinkes Einhorn, und ich hoffe, du kannst mir diesen Wunsch erfüllen. Dann würden mir meine Eltern endlich glauben, dass sie existieren.

Viele Grüße
Mia

Sie las ihn sich mehrmals durch, kramte dann einen Briefumschlag hervor, legte den Brief dort rein und klebte abschließend eine Briefmarke drauf. Dann nahm sie ihre Jacke, rannte die Treppe herunter und lief zum nächsten Briefkasten. Sie warf den Brief ein und lief wieder nach Hause. Sie machte sich fertig und schlief sofort ein.

"Weihnachtsmann, Weihnachtsmann, ein Brief für dich!", rief ein kleiner Elf. "Oh, was gibt's?", antwortete ein Mann in rotem Mantel und roter Bummelmütze. Er las ihn durch und stutzte: "Ok, das wird schwierig. Einhörner gibt es nur im fernen Schwarzwald. Macht den Schlitten bereit!", rief er. Die Rentiere machten sich bereit und rannten mit Höchstegeschwindigkeit, so dass der Schlitten anfing zu schweben. Als die Höhe erreicht war, drosselten sie die Geschwindigkeit ein wenig, und der Schlitten flog nun gerade aus knapp unter den Wolken. Sie flogen bis zum Abend und kamen nach sechs Stunden an. Der Schlitten landete auf einem hohen Baumwipfel, da sie von dort aus die beste Aussicht hatten.

"Guck, hier sind Esel und da drüben Pferde. Aber keine Einhörner", versuchte die Mutter Mia zu erklären, während die beiden im Zoo vor einem Gehege standen, und Mia antwortete trotzig: "Pah, die Einhörner sind wertvoll und werden deswegen nicht eingespeert! Esel gibt es überall  zu kaufen, weil sie so nutzlos sind." "Sag das nicht, Mia. Früher wurden die Esel als Lasttiere benutzt, heute gibg es LKW", widersprach die Mutter. "Aber heutzutage sind sie nutzlos. So einen mag ich nicht!" "Okay, dann gehen wir wieder nach Hause!", sagte die Mutter ein wenig enttäuscht.

"Da Weihnachtsmann, da!", rief Klaus und zeigte irgendwo in den Wald. "Wo da?", fragte der Weihnachtsmann, der nicht so scharf wie die Elfen sehen konnte. "Dort hinten unter der großen Fichte!" Tatsächlich: Ein rosa schimmerndes Wesen graste unter dem Baum. "Seid ruhig. Sonst schreckt es auf." Leise schlichen sie sich an, doch: "Haaaaaa-Tschiiiii!" Der Weihnachtsmann musste kräftig niesen ... Das Einhorn schreckte auf und rannte davon. "Los! Wir müssen es wieder einfangen, sonst können wir es vergessen!", rief der Weihnachtsmann panisch. Sie rannten und rannten, bis der Wald sich lichtete und ein riesengroßer Wassergraben sich am Ende plötzlich zeigte. "Mist! Einhörner können nicht schwimmen, und dieses droht hineinzufallen!" Das Einhorn lief weiter, vor dem Wassergraben war nicht mehr viel Platz und dann ...

Die Lichterketten schimmerten und Mia durfte die dritte Adventskerze anzünden, die neben dem wundervoll geschmückten Weihnachtsbaum stand. "Hoffentlich schafft es der Weihnachtsmann bis zu Weihnachten", dachte sich Mia im Stillen.

Eine Woche später, am Nachmittag des 24. Dezember, saß Mia vor ihrem Zimmerfenster und dachte wieder über ihr Geschenk nach: "Wann kommt er denn? Hat er ein Einhorn gefunden?" Sie wartete bis in den Abend hinein. Doch plötzlich hörte sie ein leises Wiehern und sprang sogleich auf. Sie rannte zur Gartentür, öffnete sie und sah etwas, was sie beinahe umgeworfen hätte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es war das Einhorn. Es war wohlauf, pink und wunderschön. Sie rief: "Mama, Mama! Ein Einhorn ist da!" "Was?! Das kann doch gar nicht sein!", entgegnete die Mutter und rannte ebenfalls zur Tür. Sie konnte es nicht fassen. Die beiden fielen sich in die Arme und Mia flüsterte: "Siehst du? Ich sagte doch, dass es Einhörner gibt." Das Einhorn begleitete sie von nun an immer und an jeden Ort.


FROHE WEIHNACHTEN! 

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