„Finstere Orte“, so heißt
das zweite Buch der Autorin Gillian Flynn, deren Bestseller „Gone Girl“ ab dem
2. Oktober auf den Kinoleinwänden zu sehen war. Das Buch erschien in der
zweiten Auflage im März 2014 beim Fischer Verlag.
Das Buch erzählt die
Geschichte von Libby Day, die im Alter von sieben Jahren ein Massaker, bei dem
ihre beiden Schwestern und ihre Mutter umkamen, nur knapp überlebte. Sie
versteckte sich damals im Garten, als sie die Schüsse und ängstlichen Schreie
hörte. Später beschuldigt sie ihren Bruder in einigen Gerichtsverfahren, der
daraufhin des dreifachen Mordes verurteilt wird. 25 Jahre später ist aus Libby
eine erwachsene Frau geworden, die die psychischen Schäden ihrer Kindheit nie
richtig überwinden konnte. Sie trinkt häufig, leidet an Depressionen und bleibt
oft tagelang im Bett. Überleben kann sie nur durch einen Spendenfond, der nach
dem Massaker aus Mitleid von fremden Personen für sie eingerichtet wurde. Sie
lebt, und doch ist es so, als hätte ihr Leben nach jener Nacht für immer
geendet. Doch immer mehr Menschen zweifeln an der Schuld ihres Bruders, der
verurteilt wurde, obwohl sie damals als nicht zurechnungsfähig galt. Sie muss
ihre Vergangenheit aufarbeiten und findet nach und nach heraus, was in jener
verhängnisvollen Nacht wirklich geschah, wodurch sie selbst in Lebensgefahr
gerät.
Erzählt wird die Geschichte
aus der Sicht der Erwachsenen Libby in der Gegenwart und immer wieder
dazwischen erhält man Einblicke in das Leben ihres Bruders Ben und ihrer Mutter
Patty vor und während der alles verändernden Nacht.
Beim Lesen war ich immer
wieder hin und hergerissen zwischen Hass und Mitleid gegenüber Libby, die ihr
Leben nicht mehr in den Griff bekommt. Die Protagonistin macht es einem nicht
leicht, sie zu mögen, aber genau diese Hassliebe macht das Buch für mich so
einzigartig und spannend. Je weiter man liest, desto mehr kann der Leser die
Geschehnisse begreifen und wird so immer weiter in den Bann der damaligen Nacht
hineingezogen. Die Geschichte wird immer verzwickter, aber gleichzeitig
erschreckend brutal und real. Für mich ein Thriller, den sicherlich nicht jeder
mögen wird, der mich aber doch noch mehr fesseln konnte als Gillians „Gone
Girl“.
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