Von der Bildschriftrolle zum Kult-Comics
Die japanischen Bildergeschichten und Zeichentrickserien
erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit.
Pokémon, Dragonball, Naruto, … Fast jeder kennt mindestens
einen von diesen Titel. Seit Ende der 1990er herrscht in Deutschland ein
regelrechter „Manga- und Anime-Boom“. Und auch in der Videospielwelt hat sich dieser
Kult verbreitet. Aber wie sind die japanischen Bildergeschichten überhaupt
entstanden?
Die Geschichte der Manga beginnt Anfang des 12. Jahrhunderts
in Japan. Hier wurden auf Bildschriftrollen, sogenannten „Chojujingiga“
Darstellungen von Tieren und shintoistischen Fabelwesen gezeichnet.
Während der Edo Zeit, dem japanischen
Hochmittelalter (1600-1868), entstanden kleine Hefte mit Bildergeschichten und
ergänzendem Text, die „Kibyôshi“ („Bücher mit gelben Umschlag“). Im 19.
Jahrhundert entstanden dann die „Emakimono“, Querrollen, auf denen mit farbigen
Bildern eine Geschichte erzählt wurde und die man zum Lesen aufrollen musste.
Sie gelten als Vorgänger der Animes.
Zu Beginn der Meji Zeit (1868) öffnete sich das zuvor von
den anderen Ländern abgeschirmte Japan gegenüber dem Westen. Dabei kam es zu
einem Kulturaustausch und die Manga gelangten erstmals nah Amerika und
Deutschland.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Manga hauptsächlich
zur Kriegpropaganda verwendet und deshalb verboten. In der Nachkriegszeit
sehnte sich die Bevölkerung nach Ablenkung und so begann eine Blütezeit der
japanischen Comics. Manga erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, es
entstanden Leichbüchereien und die Verkaufszahlen stiegen stetig.
Der große Erfolg dieser Comics liegt vor allem in der
riesigen Genrevielfalt: Es gibt für jedes Alter und Thema ein eigenes Genre.
Zum einen gibt es die „Yonen“ für Kinder bis etwa 10 Jahren,
also Grundschüler. Ein großer Unterschied zu den bisher erschienen Comics ist
das es nun auch spezielle Manga für Mädchen von 10-18 Jahren, die zuvor kaum
Interesse an den Bildergeschichten gezeigt hatten, nun aber durch den neu
entstandenen Genre „Shojo“ große Begeisterung zeigen. Das Genre für Jungen
desselben Alters nennt man „Shonen“. Sie handeln meist von Abenteuer und
Fantasy. Auch für Erwachsene sind Manga erschienen, für Frauen heißen sie
„Redisu“ und für Männer „Seinen“. „Seijin“ beinhalten ernstere Themen. Selbst
für Senioren gibt es ein extra Genre, den „Silver Manga“.
Ich bin von der großen Genrevielfalt der Mangas und Animes
sehr begeistert, es gibt zu fast jedem Thema einen Anime oder Manga. Auch der
Zeichenstil gefällte mir sehr, da es auch nicht immer große Köpfe mit
Kulleraugen sind, sondern viele Charaktere recht realitätsnah gezeichnet
werden, abgesehen von den Frisuren, die anscheinend keine Schwerkraft kennen.
Aber mir gefällt auch das Erzähltempo und die Paneleinteilung, in denen man
manchmal auch nur eine Landschaft sieht.
von Annie Blaha
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